Erfolge: Raus aus dem Zirkus

Stellvertretend für etliche Fälle, in denen Elefanten-Schutz Europa e.V. Elefanten aus Zirkushaltungen in zoologische Einrichtungen vermitteln konnte bzw. daran beteiligt war, möchten wir Ihnen hier 4 Schicksale aufzeigen, darunter allein drei Elefanten vom Zirkus G. Althoff:

„Sikkim“

Im Sommer 2003 erreichte unseren Verein der Hilferuf einer Tierschützerin. Sie berichtete, dass sich die damals noch sieben Elefanten des deutschen Zirkus G. Althoff in einem katastrophalen Zustand befänden, vorallem die beiden Afrikanerinnen „Sikkim“ und „Samba“. Insbesondere „Sikkim“ war mit ihren völlig deformierten Hinterbeinen in kritischer Verfassung. Unser Verein setzte sich für die Beschlagnahmung der Elefanten ein, doch als kurz darauf die Afrikanerin „Samba“ starb, kam G. Althoff der Beschlagnahmung durch die „freiwillige“ Abgabe von „Sikkim“ an den Zoo Osnabrück am 19.08.2003 zuvor.

Lesen Sie dazu, in welch untragbaren Zustand "Sikkim" aus dem Zirkus übernommen wurde bzw. in welchem Umfang der Osnabrücker Zoo ihr Lebensqualität während ihrer letzten Jahre zurückgeben konnte:

Sikkim im Zirkus - Keine Beanstandungen?
Sikkim - Leben und Tod eines Zirkuselefanten

„Maya“ und „Vicky“

Unser Verein blieb weiter aktiv, um auch den anderen Elefanten von G. Althoff zu helfen. Am 15.11.2005 erreichten wir die Beschlagnahmung der Asiatin „Maya“, welche wir in den Zoo Heidelberg vermittelten konnten. Der Zirkus hatte sie auf einem Acker zurückgelassen, weil sie als nicht mehr transportfähig galt und eine Abgabeverfügung vorlag.

Außerdem konnten wir Althoff zur Jahreswende 2005/2006 nach seiner Flucht ins Ausland bei der Zirkus-Familie J. Gärtner in Frankreich ausfindig machen. Unser Zirkusbeauftragter Tobias Dornbusch konnte die Tiere auf Fotos eindeutig identifizieren. Die Asiatische Elefantenkuh „Vicky“ konnte darauf hin am 22.02.2006 beschlagnahmt werden, sie lebt noch heute im Zoo Gdansk, Polen.

Die übrigen drei Althoff-Elefanten befinden sich noch immer im Zirkus. 

Lesen Sie dazu:
Vicky – eine weitere Elefantin aus dem Zirkus Giovanni Althoff jetzt im Zoo

Vicky's neues Leben im Zoo Gdansk

„Lubni“

Die Afrikanische Elefantenkuh „Lubni“ der deutschen Zirkusfamilie Folco-Althoff wurde im Mai 2009 in den Zoo Olmense nach Belgien abgegeben, weil sie wegen eines verformten Hinterbeines nicht mehr in der Manege eingesetzt werden konnte.

Doch weil „Lubni“ in Belgien der einzige Elefant des Zoos war und nicht dauerhaft allein gehalten werden sollte, wurde sie an den italienischen Zoo Bergamo abgegeben, wo sie ebenfalls einzeln stand und auch nur vorübergehend untergebracht wurden konnte. Durch Vermittlung unseres Vereins kam „Lubni“ am 17.06.2010 in den Zoo La Teste, Frankreich, wo bereits der Elefantenbulle „Max“ auf sie wartete.

Bereits sieben Jahre zuvor konnte man bei „Lubni“ deutlich deformierte Hinterbeine erkennen. Damals starb die Asiatische Elefantenkuh „Jenny“ am 10.09.2002 bei einem Gastspiel in Düsseldorf 32-jährig, nachdem die Familie Folcos mehrfach eine Behandlung des schwer kranken Tieres (u.a. entzündeter Unterkiefer) zugunsten des Zirkus-Engagements abbrach.

Afrikanerbulle "Cita"

Vor 20 Jahren wurden noch einige Elefantenbullen im reisenden Zirkus gehalten. Diese wurden nahezu ausnahmslos spätestens ab dem Pubertätsalter aggressiv und irgendwann unkontrollierbar, was ihr Schicksal zumeist besiegelte - die noch jungen Bullen wurden entweder getötet oder "verstarben" plötzlich.

Zu den positiven Ausnahmen zählte Sonny Frank. Er war damals der einzige Zirkusbesitzer, der seinen Afrikanischen Elefantenbullen "Cita", als dieser mit 13 Jahren ins gefährliche Alter kam, noch rechtzeitig und kostenlos an den spanischen Zoopark Cabarceno abgab, wo dieses Foto entstand.

Elefantenbullen wurden auch davor schon vom Zirkus an Zoologische Gärten abgegeben, jedoch erst dann, wenn sie bereits viel Unheil angerichtet und Menschen getötet oder schwer verletzt hatten.

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