Nirgendwo gibt es so viele Arbeitselefanten wie in Myanmar, dem ehemaligen Burma. Ein Grossteil der über fünftausend Tiere ist heute arbeitslos. Ein Holzschlagmoratorium der neuen Regierung zum Schutz der letzten Wälder hat die grossen Säuger zum Nichtstun verurteilt. Für viele eine Katastrophe – auch für die Elefantenführer. Der Unterhalt eines Elefanten ist nämlich teuer. Fehlt das Geld, beginnt das Leiden. Elefanten gelten in Myanmar und in anderen buddhistischen Kulturen als «heilig». Allen voran die weissen Elefanten. Umso unverständlicher ist es, dass in Burma ausgerechnet diese seltenen Tiere quälerisch gehalten werden. Die meisten sind psychisch krank, weil sie ihr Leben in kurzen Ketten verbringen müssen. Aber auch wild lebenden Elefanten im Land geht es schlecht. Durchschnittlich jede Woche töten Wilderer eines dieser Tiere und ziehen ihm die Haut ab. Getrocknete Elefantenhaut wird unter anderem zu einem (nutzlosen) Hautpflegemittel verarbeitet. Die Wilderei ist wegen den vielen bürgerkriegsähnlichen Konfliktherden im Land schwer unter Kontrolle zu bringen. Im Feature von Peter Jaeggi treffen wir Elefantenführer, Burmas prominenteste Elefantenforscherin, Tierschützer, Elfenbein- und Elefantenhautverkäufer und wir besuchen teilweise umstrittene Elefantencamps für Touristen, die arbeitslosen Tieren ein Weiterleben sichern sollen.
Schweizer Radio SRF2 Kultur, «Passage», Freitag 22. Juni 2018 von 20 bis 21 Uhr. Wiederholung am Sonntag 24. Juni von 15 bis16 Uhr.
Online (einige Monate abrufbar)
https://www.srf.ch/sendungen/passage/arbeitslos-geschunden-und-verehrt-elefanten-in-myanmar
Ab Sonntag 24. Juni gibt es hier Peter Jaeggis Kurzvideo zur dramatischen Lage der Weissen Elefanten sowie weitere Hintergründe:
https://www.facebook.com/srfkultur
Radio ORF1, «Dimensionen», Mittwoch 18. Juli 2018 um 19.05 – 19.30 Uhr.
Online: https://oe1.orf.at/dimensionen