Nach vielen Todesfällen in den letzten Monaten gibt es auch aus dem Zuchtprogramm für Afrikanische Elefanten im Mai 2013 wieder erfreuliche Meldungen: am 13.05.2013 gebar „Sabie“ im Zoo Wuppertal ein gesundes Bullkalb, am 22.05.2013 folgte „Dudu“ im schwedischen Boras ebenfalls mit einem gesunden Sohn.
Besonders erfreulich ist, dass beide Kälber ohne menschliche Hilfe und ohne Ankettung im Kreis der Familie unter Anwesenheit der älteren Geschwister auf die Welt kamen. Für den Zoo Wuppertal war das die erste Gruppengeburt überhaupt und ein Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen, tiergerechten Elefantenhaltung. Außerdem ist absolut positiv zu vermerken, dass in beiden Zoos nicht nur die weiblichen Jungtiere, sondern auch die älteren Söhne dabei bleiben durften – ganz anders als z.B. im Zoo Hannover, wo man unter Missachtung aller sozialer Bedürfnisse von jungen Elefanten schon 2-jährige, noch säugende Bullkälber vor der nächsten Geburt von der Mutter absperrt oder sogar gleich an einen anderen Zoo abtransportiert.
Dass es sich bei dem jüngsten Nachwuchs in Wuppertal und Boras um zwei männliche Kälber handelt, lenkt den Blick allerdings darauf, dass im Afrikaner-EEP viel zu wenige Plätze für junge, heranwachsende Bullen vorhanden sind, während andererseits Zuchtbullen händeringend gebraucht werden. Während im EEP für Asiatische Elefanten derzeit 6 Zoos zur Verfügung stehen, die männliche Jungelefanten aufnehmen, bis sie alt genug zur Zucht sind, hält einzig der Zoo La Fleche (Frankreich) eine Kleingruppe aus zwei juvenilen Afrikanerbullen. Dem stehen allein in den Zoos von Wuppertal und Boras derzeit 5 männliche Nachzuchttiere gegenüber, die in den nächsten Jahren die Mutterfamilien verlassen werden müssen.