Große Fortschritte in Europa: Umstellung auf Geschützten Kontakt in etlichen Zoos

Zoos von Münster, München, Magdeburg, Basel, Kolmarden und Boras stellen auf geschützten Kontakt um

Eine ganze Reihe von Zoos hat in den letzten Monaten die Elefantenhaltung auf Geschützten Kontakt (PC) umgestellt oder plant dies zeitnah. In den meisten Haltungen steht diese Entwicklung im Zusammenhang mit baulichen Veränderungen: Bereits erfolgt ist diese Veränderung auf das moderne, tierfreundliche Managementsystem ohne Strafen im Zoo Basel (Schweiz). Anlass war dort die Fertigstellung der neuen Elefantenanlage. Auch im schwedischen Zoo Kolmarden werden Kühe und Jungtier nun wie der Bulle im PC gehalten. Hier ist interessant, dass Jungbulle "Namsai" nun wieder zu den beiden jüngeren Kühen gelassen wird. Zuvor war er ungefähr ein Jahr lang von diesen getrennt und gemeinsam mit Bulle "Tonsak" gehalten worden - Begründung: "Namsai" würde die Kühe zu sehr stressen.

In Boras (Schweden) und Madgeburg steht die Veränderung des Haltungssystems bevor, ebenfalls im Zusammenhang mit Umbaumaßnahmen: Magdeburg wird demnächst eine völlig neue Elefantenanlage für Afrikanische Elefanten eröffnen, Boras erweitert seine bestehenden Einrichtungen um eine Freilaufhalle mit Sandboden für die Familiengruppe Afrikanischer Elefanten. Nachdem die Münchner Elefanten sich im renovierten Haus und auf den neuen Anlagen eingewöhnt haben, ist auch für sie die Umstellung auf PC für die erste Jahreshälfte 2017 avisiert.

In Münster hingegen wurde die Erweiterung des Elefantengeheges schon vor einigen Jahren abgeschlossen; die Entscheidung zur Umstellung fiel erst im Nachgang aufgrund einer Sicherheitsprüfung der Arbeitsabläufe und baulichen Gegebenheiten im gesamten Zoobereich im Jahr 2013. Der Abschluss größerer baulicher und technischer Anpassungen im Elefantenbereich ist nun in den letzten Wochen erfolgt. Nach Presseberichten soll die Umstellung Ende April erfolgen und dann kommen auch die Münsteraner Elefantenkühe in den Genuss der Methoden des "echten" Geschützten Kontakts - basierend auf freiwilliger Mitarbeit und Belohnung anstelle von Pflegerdominanz und Strafdrohung. Trotzdem hat sich der Vollzug dieser Pläne in Münster lange hingezogen. Die Umsetzung eines Wechsels im Haltungssystem obliegt hauptsächlich den Elefantenpflegern  - und ein wesentlicher Parameter ist in jedem Zoo, inwieweit ein Pflegerteam bereit ist, diese zeitgemäße tiergärtnerische Entwicklung anzunehmen und umzusetzen.

In allen Ländern Europas sinkt die Zahl derjenigen Elefantenhalter, die noch Direkten Kontakt anwenden, damit erfreulicherweise immer weiter. Allein in Deutschland wird dieses System derzeit noch von einer Mehrheit der Zoos für die Elefantenkühe angewendet, konkret in 15 von 26 Haltungen. Das bedeutet, dass hier die Gefahr eines schweren oder sogar tödlichen Unfalls wie vor kurzem in Japan leider immer noch jederzeit besteht. Nach den oben angesprochenen Umstellungen wird aber auch in Deutschland PC das vorherrschende Haltungssystem sein. Im Direkten Kontakt werden dann nur noch Kühe in einer Minderheit der Haltungen gepflegt. Weitere Institutionen haben eine Umstellung auf Geschützten Kontakt mittelfristig avisiert.

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