Tod zweier Afrikanerkühe nach Angriffen von Artgenossinnen

Innerhalb weniger Wochen sind zwei Afrikanische Elefantenzuchtkühe Angriffen erlegen. Am 2. April 2013 starb die vierfache Mutter „Swana“ (27 J.) im Howletts Wildlife Park (England), bereits Wochen zuvor „Gustl“ (ca. 23 J.) in Cabarceno (Spanien). Beide starben an Verletzungen, die durch eine andere Elefantenkuh verursacht wurden. Diese Todesfälle sind nur die neusten, traurigen Beispiele für eskalierende Konflikte zwischen unverwandten Elefantenkühen in Zoos. Aggressionen zwischen mütterlicherseits unverwandten Weibchen kommen in Zoos weltweit vor und sind in klassischen „Zooherden“ leider eher die Regel als die Ausnahme. 

Innerhalb von matrilineell eng verwandten Weibchengruppen sowohl in Zoos als auch der Wildbahn sind solche eskalierenden Konflikte allerdings unbekannt. Die seit fast 40 Jahren andauernde Studie an Afrikanischen Elefanten im Amboseli-Schutzgebiet (Kenia) belegt: „That study [Lee 1987] was unable to describe linear hierarchies within families since overt or escalated dominance-subdominance interactions were too infrequent in 1,750 contact hours of observation…This finding,…, suggested a norm of non-aggressive or subtle mode of interaction…” (aus: Moss, C., Croze, H. & Lee, P. (Hrsg., 2011): The Amboseli Elephants: A long-term Perspective on a long-lived Mammal). Innerhalb von Familiengruppen entwickelt sich der individuelle Rang eines Weibchens anhand seines Alters und seiner Größe. Diese Rangordnungen sind stabil.

Nach Auffassung von Elefanten-Schutz Europa sind solche Konflikte in Zoos kein Ausdruck natürlichen Rangordnungsverhaltens, sondern entstehen, wenn die sozialen Bedürfnisse von Elefanten in Menschenhand nicht beachtet werden. Solche Zwischenfälle könnten verhindert werden, wenn Zuchtgruppen rechtzeitig vollständig nach Mutterlinien aufgeteilt werden und das Herdenmanagement die Haltung von nur noch einer Familienlinie je Einrichtung anstrebt. Dies würde es zugleich unnötig machen, weitere zoogeborene Töchter von ihren Müttern zu trennen, um Zoos mit fruchtbaren Weibchen zu versorgen oder um Inzucht zu verhindern.

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